Häufige Fragen

Hier beantworten wir einige typische Fragen zur Geschichte unseres Museums und der originalen Gulfhöfe.

Das Gulfhaus, auch als Gulfhof oder Ostfriesenhaus bezeichnet, ist eine Bauernhausform, die im 16. und 17.
Jahrhundert in Norddeutschland aufkam. Es ist ein Holzgerüstbau in Ständerbauweise.
Das typische Gulfhaus besteht aus einem Vorderhaus (der Wohntrakt) und dem angrenzenden Stall (Scheunentrakt).Das im hinteren Bereich herabgezogen Dach, nennt man „ütkübben“, der Scheunentrakt ist dadurch • breiter als der Wohntrakt. Das Zentrum des Stall’s (Scheunentrakt) bildet der „Gulf“, eine Lagerfläche für Heu, Erntegut und Gerät, dem dieser Haustyp seinen Namen verdankt.

Der Heikens-Hof, in dem sich auch der Eingang des Museums befindet wurde ca. 1887/88 gebaut und später einmal groß umgebaut. Der Ohlinghof auf der rechten Seite wurde 1905 erbaut.

Die Verwendung von „Strohdocken“ war in Ostfriesland sehr verbreitet und ein wichtiger Schutz der Tonpfannen und des Dach- bodens vor Regen, Schnee und Sturm. Sie wurden von sogenannten „Puppenbindern“, ehemalige Arbeiter, die nicht mehr körperlich arbeiten konnten, aus Langstroh gebunden. Die alten Tonziegel mussten dicht an dicht liegen und mit den Docken fest verkeilt werden. 

Das Ohlingsche Hofgebäude wurde 1905 gebaut. Das Stapelwerk besteht aus kanadischem Pitchpine-Holz, das zur besseren Haltbarkeit ein Jahr gewässert worden war.
Der Hof wurde bei überwiegendem Ackerlandanteil als Mischbetrieb bewirtschaftet. Zwei Drittel Ackerland stand etwa ein Drittel Grünland gegenüber. Rindvieh- und Schweinezucht spielte eine große Rolle.
Vor 1950 lebten und arbeiteten neben der Familie auf dem Hof eine Groß-Magd, eine Klein-Magd, Groß-Knecht und ein Klein-Knecht. Dazu kamen in der Landwirtschaft noch 3 – 4 Landarbeiter und saisonal Frauen, etwa zum Binden und Hocken, sowie ein Deicharbeiter zum Einfahren.

Das Landwirtschaftsmuseum entstand aus einem Forschungsprojekt der VolkswagenStiftung in Zusammenarbeit mit der Ostfriesischen Landschaft in den Jahren 1979 bis 1984 unter dem Namen „Arbeit und Gerät der Bauern und Landhandwerker 1850-1950“. Aufgrund des öffentlichen Echos wurde im Jahr 1981 der ehrenamtliche Arbeitskreis „Agrartechnische Sammlung“ gegründet, der landwirtschaftliche Geräte sammelte und restaurierte. Insgesamt kamen so rund 500 große und kleine Geräte zusammen. Um diese Sammlung der Öffentlichkeit zugänglich zu machen, wurde das Ostfriesische Landwirtschaftsmuseum Campen OLMC gegründet, das in den Jahren 1986 bis 1991 dauerhaft eingerichtet wurde. 

Die Landwirtschaftliche Nutzfläche des Hofes Ohling betrug 1826 = 150 Morgen (ca. 56 Hektar), 1876 = 30 Hektar, 1905 = 40 hektar und 1970 = 21 Hektar.

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